Am 25. Mai 1959 widmete das Time Magazin einen Artikel der Geschichte des ungarischen Tänzers Nicolas Darvas. Sie waren durch den außergewöhnlichen Erfolg des Börsenneulings auf ihn aufmerksam geworden. Viele der damaligen Wall Street Profis sind darüber erschüttert gewesen, daß er in seiner Darvas Strategie nahezu alle damals gängigen Formeln für den Erfolg an der Börse missachtet hat.
Worin lag nun sein Geheimnis?
Er kam eher zufällig zum Aktienhandel, als er einmal für einen Auftritt anstatt Geld ein Aktienpaket erhielt. Als er sich nach wenigen Monaten wieder an die Position erinnerte, hatte sich der Wert nahezu verdreifacht.
Mit den nun etwa 9000 Dollar war sein Interesse an dieser Art von Geschäften geweckt.
In der Folge studierte er fast jedes Buch, daß er zum Thema in die Hände bekam.
Ein echter Erfolg stellte sich jedoch vorerst nicht ein, auch nicht, als er Ratschläge und Tips von Analysten hinzuzog.
Mit den Erkenntnissen aus diesen Erfahrungen suchte er selbst nach den Merkmalen erfolgreicher Investments. Da Werte mit starken Wachstumstreibern regelmäßig erkennbare Verschnaufpausen einlegen, bevor sie ihren Trend fortsetzen, suchte er nach Merkmalen, um gerade diesen Kursentwicklungen folgen zu können.
Seine Darvas Strategie
Gemäß den Vorgaben soll eine Aktie aus ihrem 52-Wochen-Tief bereits etwa 100% gestiegen sein. Die Verschnaufpause im Kursanstieg wird durch das Bilden seiner berühmten Darvas-Box erkannt. Hierzu soll der Wert drei Tage in Folge kein neues Hoch ausbilden. Das dadurch bestätigte Hoch bildet die obere Begrenzung der Box. Ein im Anschluss auf ähnliche Weise bestätigtes Tief bildet die untere Begrenzung der Box, wenn sich in den anschließenden drei Tagen kein neues Tief ergibt.
Ein Einstieg ergibt sich, wenn die obere Begrenzung der Box durchbrochen wird. Darvas nutzte einen BuyStop wenige Punkte oberhalb der Begrenzung.
Einen StopLoss setzte er direkt nach dem Einstieg, wenige Punkte unterhalb des Einstiegskurses. Wenn die Aktie den Ausbruch nicht durch einen signifikanten Anstieg, idealerweise mit anziehendem Volumen, bestätigte, hat er mit dem engen StopLoss seine Verluste konsequent begrenzt und auf die nächste Gelegenheit gewartet.
In einem konservativen Ansatz kann der Stop auch jeweils an der untergrenze der letzten Box gesetzt werden. So kann man den Gewinnen folgen, ohne zu schnell ausgestoppt zu werden.
Fundamentale Ergänzung des technischen Ansatzes
Später ergänzte er die Darvas Strategie mit einem fundamentalen Ansatz. Da er erkannte, daß die Unternehmen mit den höchsten Gewinnwachstumsraten auch interessant für kapitalstarke Anleger sind, wollte er dabei sein wenn die Kurse im Fahrwasser dieses Kapitals steigen. Seinen Fokus hat er hierzu auf das Wachstum von Umsatz und dem Gewinn pro Aktie gelegt. Hier spielt dann auch die Erwartung der Analysten für die Zukunft mit rein.
In frühen Bullenmärkten und für trendstarke Aktien hat diese Strategie nichts an ihrer Aktualität verloren.
Auf www.traderfox.com habe ich mit dem GuruDesk Nicolas Darvas drei Aktien herausgesucht, die aktuell eine Darvas Box ausbilden. Ich habe die Werte auf meiner Watchlist. An den Kursmarken habe ich die Alarmfunktion entsprechend eingestellt. Mit diesen Funktionen verpasse ich keinen Ausbruch mehr.
Aktie #1: Boeing (BA / WKN 850471)
Als ein Top Wert in Umsatz und Gewinnwachstum hat sich Boeing herauskristallisiert. Der mit rund 105 Milliarden US-Dollar Börsenwert kapitalisierte Hersteller von Luftfahrzeugen und Rüstungsgegenständen zeichnet sich seit 2009 mit stabilen Wachstum von Umsatz und Gewinn aus.
Mit dem Ausbruch aus der Box nach der Darvas Strategie bei 160,10$ können Trader dem langfristigen Aufwärtstrend über das Allzeithoch folgen. Jüngst sind Luftfahrtaktien auch durch die Investments von Warren Buffet in den Fokus gerückt, so daß hier zusätzliches Interesse von Investoren vorliegen kann.

Aktie #2: DowChemical (DOW / WKN 850917)
DowChemical befindet sich seit Anfang 2016 in einem stabilen Aufwärtstrend, der die Kurse ebenfalls an das Allzeithoch herangeführt hat. Die fundamentalen Werte zeigen sich stabil, jedoch nicht ganz so stark wie bei Boeing.
Der Chemiekonzern ist weltweit, auch über Tochterunternehmen, in nahezu allen relevanten Bereichen tätig. Wichtigste Wachstumssparten sind der Agrarsektor, Wasseraufbereitung, Energieversorgung, Textilindustrie und neben vielen anderen noch Gesundheit und Kosmetik.
Der Börsenwert liegt aktuell bei rund 64 Milliarden US-Dollar.

Aktie #3: Hancock Holding Co. (HBHC / WKN 919175)
Der mit rund 3,6 Milliarden US-Dollar Börsenwert kleinste Wert aus dieser Analyse kommt aus dem Bankensektor. Es handelt sich um einen Zusammenschluss regionaler Banken aus dem Süden der USA. Sie zeichnen sich ebenfalls durch einen stabilen Aufwärtstrend seit Anfang 2016 aus. Hier ist zum Allzeithoch bei 68,42$ noch etwas Luft, und Trader können der Kursentwicklung bei diesem eher spekulativen Wert mit einem Ausbruch aus der Darvas Box bei 45,50$ folgen. Die fundamentalen Daten sind gesund. Die Erwartungen der Analysten zeichnen auch hier ein Bild von Gewinnwachstum in den kommenden Jahren.
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